2025 Sambia / Simbabwe / Malawi

 

 

Im August 2025 bereisten wir Sambia.....im zweiten Versuch. 2015 war die Reise mangels Teilnehmer nicht zustande gekommen. Aber in diesem Jahr hat es geklappt. Wir buchten bereits zu Beginn des Jahres die nagelneue „Luangwa” von „Tarukreisen”, die uns unter anderem in den weitgehend unbekannten Kafue-Nationalpark führte. Außerdem statteten wir dem Lower-Zambezi-Nationalpark und dem South-Luangwa-Nationalpark, die für ihren Tierreichtum bekannt sind, einen Besuch ab. Da Sambia etwa doppelt so groß wie Deutschland ist, mussten wir zwischendurch große Strecken überwinden, wodurch wir unterwegs zahlreiche schöne Impressionen von diesem Land gewinnen konnten.

Die Anreise für diese Tour erfolgte in Simbabwe an den Viktoriafällen. Deshalb stammen die Bilder des ersten Kapitels aus Simbabwe, wo wir auch die erste Übernachtung in der „Shongwe Lookout Lodge” hatten. Ein Besuch der beeindruckenden Wasserfälle war natürlich Pflichtprogramm.

Die Abreise erfolgte dann von Lilongwe in Malawi aus. Dort hatten wir allerdings nur in der wunderschönen Hotelanlage Gelegenheit zu fotografieren.

Bei dieser Reise stand die Tierfotografie im Mittelpunkt. Deshalb gab es nur wenige Möglichkeiten, Landschaften in Szene zu setzen – abgesehen von den Viktoriafällen. Wir haben uns daher bemüht, die Tiere in die Landschaften zu integrieren. Anstatt ständig Close-ups zu fotografieren, haben wir das Telezoom gern mal zurückgezogen oder benutzten ein Weitwinkelobjektiv.

Es gab aber auch einige Möglichkeiten, die freundlichen Menschen Sambias abzulichten. Sie haben oft toll vor unseren Kameras posiert. Ja, Sambia ist noch ursprünglicher als andere afrikanische Länder, die noch mehr vom Tourismus geprägt sind. Das war einer der Gründe, warum wir uns für diese Reise entschieden hatten.

Unser sehr gutes Verhältnis zu "Tarukreisen" dürfte den meisten mittlerweile bekannt sein. Wir sind nach wie vor von den Konzepten und Durchführungen der Reisen sehr überzeugt. Das hat sich auch jetzt wieder bei der "Luangwa" bewahrheitet.

 

Unsere Ausrüstung:

Als Hauptkameras waren unsere beiden Canon R5 dabei, als Backup zum ersten Mal die beiden nagelneuen Canon R8.

Unsere beiden Telezooms, das Canon RF 100–500 mm und das Canon RF 200–800 mm, waren natürlich ständig im Einsatz. Etwa drei Viertel der gesamten Aufnahmen wurden mit diesen Objektiven gemacht.

Die beiden 24–70-mm-Objektive von Canon bzw. Tamron verwendeten wir u. a. für Landschaften und urbane Motive.

Für Porträts von Menschen und Kleingetier nutzte Doris gern das Canon RF 70–200 mm. Einige wenige Bilder habe ich mit dem Makro 150 mm von Sigma gemacht. Für die Bilder der Lodges nutzte ich das 15 mm von Laowa. Dabei war die Shiftfunktion sehr vorteilhaft. Doris benutzte außerdem das Canon-Weitwinkelobjektiv mit 16 mm für die Außenanlagen der Lodges.

 

 

 

Victoriafälle / Simbabwe

Wir besuchten die berühmten Wasserfälle jetzt zum dritten Mal unter sehr ähnlichen Bedingungen. Das Licht war fast identisch zu den letzten beiden Besuchen und auch der Wasserstand des Samesi.

So fragten wir uns, wie wir mehr Abwechslung in die Aufnahmen bringen könnten. Zu diesem Zweck führten wir unsere Stative sowie ND- und Verlaufsfilter mit. Dazu hatten wir natürlich jeweils noch ein Stativ dabei. Ich hatte gehofft, dieses Equipment vielleicht noch an weiteren Locations nutzen zu können. Im weiteren Verlauf der Reise gab es aber kaum Gelegenheit dazu. Für die Aufnahmen an den Wasserfällen hat es sich aber doch gelohnt, die Sachen mitzuschleppen.

Was uns an diesem Nachmittag sehr auffiel, war die unglaubliche Menge an Touristen. Bei unserem letzten Besuch vor zehn Jahren hatten wir gegen Abend die Victoriafälle fast für uns allein. Diesmal drängten sich die Menschen an den Aussichtspunkten wie Ameisen. Ich muss gestehen! Wenn man mit Stativ und Filtern arbeitet, setzt einen das schon leicht unter Stress, wenngleich sich auch niemand uns gegenüber unhöflich benahm. Einige fragten uns auch ganz interessiert, warum wir diese Filter benutzen würden. Da wir mit einer Gruppe unterwegs waren, wollten wir natürlich nicht den Anschluss verlieren. So wurde es insgesamt etwas hektisch. Als wir hinten an der Brücke schon alles zusammengepackt hatten, fuhr plötzlich noch eine Lokomotive über die Brücke.

Abends in der gepflegten „Shongwe Lodge” kamen wir bei einem sehr guten Abendessen dann vollends wieder zur Ruhe. Zumal wir durch den Nachtflug doch ziemlich müde waren und an diesem Abend früh schlafen gingen.

Am Morgen bestiegen wir vor Sonnenaufgang den Aussichtsturm der Lodge. Von dort hat man nicht nur einen Blick auf das Gelände der Lodge, sondern sieht und hört in der Ferne auch die Gischt von „Mosi oa Tunya“ (übersetzt „Donnernder Rauch“ in der Landessprache).

Außerdem konnten wir vom Turm aus schon einige Vögel fotografieren.

In etwa wussten wir ja, was bei dieser Station auf uns zukommen würde. Insgesamt kann man aber mit gutem Gewissen von einem gelungen Auftakt der Reise sprechen.

 

Kafue Nationalpark (Nanzhila Plains Camp)

Heute haben wir uns vom Massentourismus in Victoria Falls verabschiedet und sind in die Einsamkeit und Abgeschiedenheit des Kafue-Nationalparks aufgebrochen. Dieser ist etwas größer als der Krüger-Nationalpark in Südafrika, den täglich mehrere tausend Menschen besuchen. Im Kafue können pro Monat etwa 500 Besucher gezählt werden. Das ist natürlich verschwindend wenig. Namensgeber ist der gleichnamige Fluss, der sich wie eine Lebensader durch den riesigen Park zieht. In dessen Nähe hat man auch die besten Chancen, interessante Tierbeobachtungen zu machen.

Als ich lange vor der Reise erfuhr, dass wir den Kafue besuchen würden, war ich zunächst sehr euphorisch. Ein so großer Nationalpark und so wenige Besucher. Das müsste doch gigantisch werden. 

Bei Recherchen stellte ich jedoch fest, dass der Kafue einst fast leergewildert worden war. Erst in den letzten Jahren hatte man damit begonnen, Tiere in den Park zu setzen und diese streng zu schützen. Dieser Nationalpark hat ein enormes Potenzial. Derzeit ist er eher noch ein Geheimtipp, doch das könnte sich in ein paar Jahren ändern. Die Infrastruktur ist bisher noch nicht besonders ausgebaut, aber es gibt durchaus ein paar traumhaft schöne Lodges, zwei von ihnen konnten wir kennenlernen. Unter anderem die Nanzhila Lodge, in der wir zwei Nächte verbringen durften. Diese Lodge ist eine echte Wohlfühloase mitten im sambischen Busch. Der nächste Supermarkt ist eine halbe Tagesreise entfernt – das ist Natur pur. Die Bewirtung dort ist sehr herzlich und es fehlt an nichts.

Gleich zu Beginn begrüßte uns ein Elefant im sumpfigen Teich direkt vor der Lodge – spätestens da merkte jeder in der Reisegruppe, wo wir uns befanden.

 

Beim ersten Gamedrive am späten Nachmittag hatten wir gigantisches Glück. Eine der Teilnehmerinnen hatte unweit der Lodge im Buschwerk eine Gepardin entdeckt. Unser Reiseleiter Jens beschloss, dass wir dort einfach abwarten sollten. So konnten wir ein paar Minuten später die erfolgreiche Jagd der schönen Katze auf ein junges Impala miterleben. Einen solchen Moment hatten Doris und ich bei all unseren Afrikareisen noch nicht erlebt. Was für ein Glück! Diese beeindruckende Szenerie haben wir natürlich ausgiebig mit unseren Kameras festgehalten.

Ein Lebewesen hatte sein Leben gegeben, damit ein anderes überleben kann. Die Gesetze der Natur sind hart und es gehört für uns Fotografen dazu, sie festzuhalten. Dabei zollen wir dem getöteten Tier unseren Respekt und ergötzen uns nicht am Tod der kleinen Impala. Ich weiß, der Grat dazwischen ist sehr schmal! Für Afikaromantik ist es dann der falsche Zeitpunkt!

Am nächsten Morgen entdeckten wir bei Sonnenaufgang einige typische Vertreter der vegetarischen Tierwelt, wie Riedböcke, Zebras und Gnus, sowie natürlich auch einige Vögel. Das Highlight des Tages war dann allerdings die Sichtung einer kleinen Gruppe afrikanischer Wildhunde, die ja bekanntlich wegen einer eingeschleppten Staupe stark in ihrem Bestand gefährdet sind. Da hatten wir mal wieder die Stecknadel im Heuhaufen gefunden. Außerdem konnte uns Schlangenexperte Jens noch eine Pythonschlange präsentieren, die er gekonnt am Hals packte und uns sehr anschaulich zeigte.

Wenn man im Kafue etwas entdeckt, hat man diese Sichtung garantiert für sich allein. Man muss nicht befürchten, dass sich gleich eine ganze Reihe Fahrzeuge versammelt. Der Kafue ist wild und ursprünglich, er hat keine Zäune und Grenzen. Er ist wie eine riesige Wundertüte, und wir hatten schon bei der ersten Lodge ein paar Hauptpreise ergattert. Ja, so konnte es weitergehen!

 

Kafue Nationalpark (Mc Brides Camp)

Die zwei Tage in der Nanzhila Lodge vergingen sehr schnell, waren aber natürlich auch sehr intensiv. Schon wartete das direkt am Kafuefluss gelegene Camp von McBride auf uns. 

Während der Fahrt hatten wir u.a. die seltenen Rappenantilopen und ein großes Rudel Wildhunde gesehen. So wurde die Fahrt von Unterkunft zu Unterkunft wieder zu einem spannenden Gamedrive.

Bei McBride wurden wir herzlich begrüßt und bezogen unsere Chalets, die auf dem Areal verstreut liegen. Diese sind sehr rustikal, aber sehr charmant. Sie sind in typisch afrikanischer Bauweise errichtet und verfügen über ein Außenbadezimmer, das einen engen Kontakt zur Natur ermöglicht.

Leider machte sich in dieser tollen Lodge wieder einmal bemerkbar, dass ich die Malariaprophylaxe nicht vertrug und deshalb Magen- und Darmprobleme bekam. Ich ließ die Tabletten dann weg und zwei Tage später waren die Beschwerden vorüber. Sambia war im Jahr 2025 sehr trocken und wir befanden uns im August im afrikanischen Winter. Nachts war es kalt genug, sodass die Quälgeister nicht aktiv waren. Während der Reise hatten wir weder mit Malaria- noch mit normalen Stechmücken Probleme.  

Ich hatte mich vor der Reise mit stichfester Kleidung und jeder Menge Mückenschutzmittel ausgestattet. So konnte ich die stark nebenwirkungsreiche Medizin getrost weglassen.

Ob man die Prophylaxe im Endeffekt nimmt oder nicht, muss jeder für sich selbst entscheiden. Da werde ich keine Empfehlung abgeben. 

Jens hatte uns dann ganz spontan zu einem kurzen Gamedrive eingeladen. Zwei männliche Löwen lagen keine 200 Meter von der Lodge entfernt in einem Gebüsch. So konnten wir die ersten Bilder der mächtigen Großkatzen machen.

In der Nacht hörten wir die beiden Löwen dann aus nächster Nähe brüllen. Das ist ein Geräusch, das immer wieder Gänsehaut verursacht. Es war natürlich verboten, sich in der Dunkelheit allein auf dem Gelände der Lodge zu bewegen. Wir wurden dann von erfahrenen Mitarbeitern der Lodge begleitet.

Beim Gamedrive am frühen Morgen sahen wir die Löwen leider nur noch von hinten, als sie sich ins Buschwerk bewegten. Das war etwas schade, aber man kann nicht immer Glück haben. Im weiteren Verlauf des Gamedrives sahen wir dann nicht mehr allzu viele Tiere. Hier im Norden ist das Land stark verbuscht und es gibt kaum offene Landschaften. Immerhin konnten wir einige Pukus und auch einen Schlangenadler fotografieren.

Vom Gelände der Lodge aus hat man einen direkten Blick auf den Kafuefluss. Hier ist eine Herde Flusspferde angesiedelt und auch Elefanten durchqueren den Fluss hier gerne. Da ist immer wieder für Fotomotive gesorgt. Außerdem haben wir hier zahlreiche schöne Vogelaufnahmen generiert. Der Höhepunkt dieses Aufenthalts stand am Nachmittag jedoch noch bevor. Eine Cruisingtour mit einem zweistöckigen Boot auf dem Kafue. Wir konnten Tiere beobachten und fotografieren, während das Boot in den Sonnenuntergang schipperte. Das war wirklich ein absolutes Highlight. Während der Bootsfahrt haben wir eine ganze Reihe wunderschöner Aufnahmen von Elefanten, Flusspferden, Krokodilen...gemacht.

Zum Abendessen wurde ein köstliches Barbecue serviert, das keine Wünsche offen ließ. Auch diese Lodge bestach durch ihre einsame Lage und die sehr herzliche und persönliche Bewirtung durch die Gastgeber. Da fühlt man sich vom ersten bis zum letzten Moment einfach pudelwohl.

 

Lower Zambezi Nationalpark

Sambia ist etwa zweimal so groß wie Deutschland und hat ca. 18 Millionen Einwohner. Man kann sich also ausmalen, dass wir während dieser Tour sehr lange Strecken durch abgelegene Gegenden mit unserem ausgebauten Toyota Landcruiser zurückgelegt haben. Bereits im Kafue hatten wir einige Stunden im Fahrzeug verbracht. 

Um vom McBride Camp zum Lower-Zambesi-Nationalpark zu gelangen, reicht ein Tag an Fahrzeit nicht aus. Deshalb mussten wir einen Zwischenstopp in der Gwabi River Lodge einlegen. Diese ist zwar schön oberhalb des Kafueflusses gelegen, doch es gibt außer dem schönen Blick nicht viel Besonderes zu entdecken. Abgesehen von ein paar Meerkatzen und Hornvögeln war diese Lodge nur eine Durchgangsstation. Auch das Essen war etwas lieblos. Und dann wurde den ganzen Abend noch recht laute Popmusik gespielt. Dadurch litt das Afrikafeeling doch etwas, wobei das ein Jammern auf recht hohem Niveau ist.

Am nächsten Morgen ging es weiter zur Mvuu Lodge, die direkt und wunderschön am Ufer des Sambesi liegt. Von dort aus wurden wir zu einem Gamedrive in den Lower-Zambezi-Nationalpark abgeholt. Die Fahrt bis zum Eingang des Nationalparks sollte eine gute Stunde dauern. Unterwegs bekam der einheimische Fahrer jedoch immer größere Probleme mit dem Getriebe des in die Jahre gekommenen Fahrzeugs. Etwa zwei Kilometer vom Eingang entfernt ging schließlich gar nichts mehr. Plötzlich lagen Teile der Antriebswelle im Sand, und um uns herum stand eine kleine Herde Elefanten. Da war es klar, dass wir mit diesem Fahrzeug keinen Meter mehr fahren würden. Und wieder war uns die Glücksfee hold. Jens packte sein Satellitentelefon aus und telefonierte mehrmals, mit dem Hinweis an uns, es mit den sarkastischen Bemerkungen nicht zu übertreiben. In wenigen Minuten würde ein Ersatzfahrzeug kommen. Wir hatten wirklich unverschämtes Glück, denn direkt am Eingang des Lower-Zambezi-Nationalparks stand ein Fahrzeug samt Fahrer für eine Gruppe bereit, die am nächsten Tag den Nationalpark erkunden wollten. So dauerte es tatsächlich nur ein paar Minuten, bis wir in das Ersatzfahrzeug umsteigen konnten. 

Insgesamt hatten wir aber doch dreiviertel Stunden verloren, sodass es dann etwas hektisch wurde. Jens hatte einige Informationen darüber erhalten, wo sich bestimmte Tiere aufhalten würden. Einen Leoparden hatten wir dann auch knapp verpasst, aber bis zu einer Löwengruppe tief im Park schafften wir es noch. Unterwegs sahen wir noch einige Elefanten und genossen die fantastische Landschaft, in der die sehr fotogenen Bäume bis an das Ufer des Sambesi reichen. Der Lower Zambezi ist das Pendant zu den berühmten Manapools, die sich auf der anderen Seite des Sambesi in Simbabwe befinden.

Nachdem wir die Löwen ausgiebig fotografiert hatten, ging es im Eiltempo zum Ausgang zurück, denn die Zeit drängte und bei Verspätung droht eine saftige Strafe. Wir hatten dann auch eine Viertelstunde überzogen, aber das lag wohl noch im Toleranzbereich.

Am nächsten Morgen ging es direkt von Mvuu Lodge dann mit dem Schnellboot über 100 Kilometer den Sambesi hinunter zur Redcliff Lodge. Dabei kamen wir noch einmal an den zwei Nationalparks vorbei: links der Lower Zambezi und rechts die Manapools. Jedes Mal, wenn es etwas Interessantes am Ufer gab, steuerte unser Skipper das pfeilschnelle Boot dorthin, sodass wir tolle Fotos und Videos machen konnten. Für uns war dies das absolute Highlight dieser tollen Reise.

Zwischendurch hielten wir zur Mittagspause am Ufer an, bevor wir durch eine (sogenannte) Schlucht zur Redcliff Lodge fuhren oder besser gesagt rasten, die wir am frühen Nachmittag erreichten. Gut durchgepustet vom Fahrtwind widmeten wir uns zunächst Kaffee und leckeren Naschereien der Lodge. Ansonsten ging an dem Tag nicht mehr viel. Das war ein wirklich tolles Erlebnis, das erst einmal verarbeitet werden musste. Am nächsten Morgen stand die längste Etappe per Auto bis zum South Luangwa Nationalpark bevor.

 

South Luangwa N.P.

Da die Redcliff Lodge nur per Boot über den Sambesi zu erreichen ist, mussten wir am Morgen erst ein paar Kilometer auf dem Wasserweg zum nächsten Dorf zurücklegen, wo unser Fahrzeug geparkt war. Nachdem die Koffer und die Gruppe verstaut waren, ging es für die nächsten zehn Stunden auf die Piste ... ja, die Entfernungen in Sambia sind nicht zu unterschätzen. Wir machten lediglich an einem Markt in der Nähe der Luangwabrücke einen kurzen Stopp. Dort sind einige der Bilder entstanden, die ihr unten im letzten Kapitel finden könnt.

Am Spätnachmittag erreichten wir ziemlich erschöpft die Track & Trail River Lodge, die direkt am Ufer des Luangwa errichtet wurde. Dort verbrachten wir die nächsten drei Nächte. Das tat nach den langen Fahrten der letzten Tage sehr gut. Die Lodge ist nicht nur wunderbar gelegen, sondern bietet auch tolle, große Chalets mit allem Komfort. Außerdem ist die Küche sehr zu empfehlen. Während der drei Tage mit Vollpension gab es sehr schmackhaftes und abwechslungsreiches Essen. Vielen Dank auf diesem Wege an das freundliche Team dieser tollen Lodge!

Wir waren jedoch dort, um die reiche Tierwelt des bekanntesten Nationalparks Sambias zu entdecken. Im Gegensatz zum Kafue-Nationalpark sind hier deutlich mehr Fahrzeuge auf den Pirschfahrten unterwegs. Nachdem wir z. B. die zwei Leoparden entdeckt hatten, gesellten sich innerhalb weniger Minuten etwa acht weitere Fahrzeuge dazu, so wie man es beispielsweise aus dem Krüger-Nationalpark in Südafrika oder dem Etosha-Nationalpark in Namibia kennt. 

Die Pirschfahrten oder auch Gamedrives genannt, waren jedenfalls sehr ergiebig für die Fotografie. Jens konnte uns zu allen Sichtungen interessante Informationen liefern. Schaut euch am besten die Bilderreihe an, um einen Überblick unserer Tierbegegnungen im South Luangwa Nationalpark zu bekommen. Elefanten und Flusspferde waren sehr häufig zu sehen. Und eine Spezies stand bei uns von vornherein ganz oben auf der Liste. Wir haben Sambia immer mit den Karminspinten verbunden. Neben den Wildhunden war es unser größter Wunsch, diese beiden Arten erleben und fotografieren zu können. Für die hübschen Bienenfresser war es jedoch nicht die optimale Jahreszeit. Trotzdem hatten wir am letzten Tag noch Glück und fanden eine kleine Gruppe am Ufer des Luangwa. Somit wurde auch dieser lang gehegte Wunsch erfüllt.

Von einer faszinierenden Begebenheit muss ich allerdings auch noch berichten. An einem Nachmittag gab es Besuch von einer 15-köpfigen Elefantenherde im Camp. Wir waren im Zimmer und hörten draußen ein lautes Rascheln. Als wir aus dem Fenster blickten, marschierte die komplette Herde vor unserer Eingangstür entlang. Etwa 15 Meter vom Chalet entfernt begannen sie, die Bäume und Büsche zu fressen. Dann gingen einige, dann kamen ein paar dazu. Die grauen Riesen waren ziemlich entspannt. Trotzdem darf man diese Tiere nicht unterschätzen, gerade, wenn sie ihren Nachwuchs dabei haben. Von der Treppe unseres Chalets aus konnten wir sie jedoch aus sicherer Entfernung beobachten und fotografieren. Die ganze Aktion dauerte etwa eine Stunde. Später konnten wir beobachten, wie die gesamte Herde den Luangwa durchquerte und anschließend im Wald verschwand. 

Das sind Momente, die man niemals im Leben vergisst!

Und so näherten wir uns so langsam dem Ende dieser tollen Reise. Eine Übernachtung hatten wir noch in Malawi. 

 

Malawi (Kumbalihotel)

Der Rest der Reise ist schnell erzählt. Nach dem Frühstück brachte uns Jens in die Hauptstadt Malawis. Die Fahrt dauerte inklusive Grenzformalitäten so etwa vier Stunden. Da konnten wir unterwegs noch einige Impressionen von einem der ärmsten Länder der Welt einfangen, auch wenn es hier nicht soviel anders als in Sambia aussah.

Auch wenn einige es nicht glauben wollen - aber es geht uns schon verd...gut in Mitteleuropa.

Von Lilongwe ging es dann am nächsten Tag erst nach Addis Abbaba und von da aus dann per Nachtflug Richtung Frankfurt.

Untergebracht waren wir für die letzte Übernachtung in der feudalen Kumbali Lodge, wo vor einigen Jahren die große Popikone Madonna schonmal eine Nacht verbracht hatte. Von ihrer Aura haben wir allerdings nichts mehr wahrnehmen können.

Dort hat uns besonders der riesengroße und wunderschön angelegte Garten gefallen, wo wir noch einige Fotomotive in Form von Flora und Fauna vorfanden.

Na ja, das Abschiedsessen in den edlen Gemäuern war eher so "mittel". Aber möglicherweise waren wir von "Track & Trails" verwöhnt. 

Der Flug ging erst am Nachmittag. So konnten wir die Annehmlichkeiten der Lodge noch ein paar Stunden genießen und entspannt in den Flieger steigen.

 

Kleines Fazit: Diese Reise ist für uns eine tolle Ergänzung oder Erweiterung unserer Erfahrungen auf dem "Schwarzen Kontinent". Sambia hat sich einiges an Ursprünglichkeit bewahrt, neben der großartigen Natur haben uns besonders die herzlichen Menschen während der ganzen Tour beeindruckt. Wir konnten wunderbare Momente erleben, man darf aber wirklich nicht die vielen Stunden im Fahrzeug vergessen. Es ist etwas für Reisende, die in Afrika schon einiges gesehen haben und die sich vor langen Fahrzeiten nicht scheuen. In unserem Bus kamen knapp 2000 Kilometer zusammen auf teils sehr schlechten Wegen. Dazu kommen noch die Kilometer während den Pirschfahrten. 

Wir haben schon öfters diskutiert, wie man die Reise etwas kürzer gestalten könnte, indem man den einen oder anderen Programmpunkt weglässt und an einigen Orten einfach etwas länger bleibt. Uns ist nichts eingefallen. Dieses Gefühl der Abgeschiedenheit des Kafue möchten wir nicht missen. Mich haben solche abgelegenen Orte schon immer sehr gereizt, auch wenn man in anderen Nationalparks wie z.B. der Serengeti vielleicht viel mehr Tiere zu sehen bekommt, da aber mit dutzenden oder noch mehr Fahrzeugen gleichzeitig unterwegs ist. Auch die beiden Lodges im Kafue stehen in unserer persönlichen Rankingliste ganz oben. 

Der Lower Zambezi ist landschaftlich der schönste Nationalpark wegen seiner traumhaft schönen Wälder, die bis an Sambesi reichen. Die Bootfahrt auf dem Sambesi werden wir nie vergessen, das war ein ganz spezielles Erlebnis.

An Tierreichtum hat der South Luangwa die Nase vorn, auch das Track & Trails- Camp liegt bei den Lodges mit ganz vorn.

Da fällt uns nichts ein, auf das wir verzichten wollten.

Die Tour ist wirklich sehr gut geplant, und auch die Durchführung war top. Da hatte Reiseleiter Jens einen großen Anteil dran. Er hatte den "Laden" jederzeit gut im Griff. "The Big Man", wie ihn ein Fahrer nannte, genoss vor Ort und in der Gruppe großen Respekt. Dabei ist er ein wandelndes Lexikon, was die Flora und Fauna betrifft. Und auch bei vielen anderen Themen!!

Fotografisch ist Sambia nicht so ganz einfach, weil es nicht viele offene Flächen gibt. Vieles spielt sich zwischen Bäumen und Büschen ab. Da haben wir in Botswana auch schon so unsere Erfahrungen gemacht.

Insgesamt haben wir unser Afrikaarchiv deutlich erweitert. Damit sind wir mehr als zufrieden. Ja, vorher hat man immer irgendwelche Vorstellungen. Einige werden erfüllt, andere nicht. Dafür erlebt man Situationen, die man vorher niemals erwartet hätte.

Würden wir die Reise empfehlen? Eindeutig ja für Entdecker und neugierige Afrikaliebhaber - für Afrikadebütanten nicht unbedingt, wobei natürlich auch das durchaus sinnvoll sein kann. Aber meiner Meinung nach gibt es da etwas besser geeignete Länder.

Bei Taruk ist man aber so oder so in guten Händen. Das hat die Tour auf jeden Fall wiedermal bewiesen.

 

People / Urban

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© Michael Voß

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